Pellta One

Als erste Installation der Reihe »Zeichen der Auguren – über Fluch und Segen von technologischen Entwicklungen« präsentieren Dominik Annies, Philipp Hainke und Peter Glas das Projekt/ the start up bzw. das Startup »Pellta« mit Prototypen und Recherche in der Außenvitrine des designtransfer der UdK am Einsteinufer 43. »Pellta« ist ein Gerät, das einen sicheren Ort für vertrauliche Gespräche schaffen soll.

Jährlich entsteht in Deutschland ein ökonmische Schäden in Millardenhöhe, rund 88 % der deutschen Unternehmen sind davon betroffen und 28 % von ihnen durch Abhören bedroht. Auch private Nutzer von Smartphones haben kaum Kontrolle darüber, welche Informationen das Telefon aufnimmt und weitergibt – dies soll »Pellta« verhindern.

Für den Nutzer ist oft nicht nachvollziehbar, welche Programme aktiv Ton aufzeichnen. Selbst wenn das Gerät ausgeschaltet ist, ist es nicht ganz aus. Dies ist vor allem im Geschäfts- und Forschungskontext ein Problem. Das Smartphone begleitet uns oft rund um die Uhr und wartet darauf, durch Berührung oder Sprache angesprochen zu werden. »Pellta One« wurde entwickelt, um einen Rückzugsort für vertrauliche Momente zu schaffen. »Pelta One« ist das Pendant zum Klebeband an einer Webcam für die digitale Welt.

Äußerlich wirkt der Prototyp »Pellta One« recht unscheinbar und erinnert an eine einfache dunkelsilberne Kiste, die wenn man sie aufklappt aussieht wie ein zu kurz geratener Laptop. Anstelle einer Tastatur gibt es eine quadratische Öffnung, in die man das oder die Smartphones hineinlegen kann. Befindet sich das Telefon in der »Pellta One«, kann es nichts von seiner Umgebung hören oder sehen. Dabei ist es egal ob das Smartphone an- oder ausgeschaltet ist, Informationen werden geschützt.

Durch ein speziell entwickeltes Verfahren werden die Mikrofone des Telefons aktiv daran gehindert, akustische Signale und Gespräche aufzunehmen und weiterzugeben. Für die Benutzer herrscht dabei Stille. Das Telefon bleibt immer erreichbar und hörbar, „hört und sieht" aber selbst nichts mehr. Die Geräte werden sowohl in Deutschland entwickelt als auch hergestellt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt die technologische Entwicklung und deren Patentierung.

»Pelta One« wird im Rahmen der Reihe »Die Zeichen der Auguren« des designtransfers noch bis zum 05. Januar 2022 gezeigt. Die Reihe beschäftigt sich den Flüchen und Segen vonb technologischen Entwicklungen und stellt die Frage wie Design die Zeichen deuten, Verantwortung übernehmen und die Richtung für eine menschlichere, freiere, gerechtere Welt mitsteuern kann? Jeder ist willkommen an Gesprächen teilzunehmen oder über Visuals, Videos und Installationen mitzuwirken.
Kontakt: designtransfer@udk-berlin.de, Betreff: Auguren

Die Projekte und Recherche werden anschließend in einer Publikation veröffentlicht.

Fotos: designtransfer