Preisträger*innen 2021 des Preises des Präsidenten der UdK Berlin

Noch bis Sonntag findet im Haus am Kleistpark - unter Beachtung der aktuell gültigen Pandemiebestimmungen die Ausstellung der Preisträger*innen 2021 des Preis des Präsidenten statt. Der Preis des Präsidenten der UdK Berlin wird jährlich in der Fakultät Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin ausgeschrieben. Unter dem Vorsitz des Präsidenten vergibt eine mit namhaften Personen des Berliner Kunst- und Kulturlebens sowie mit Professor*innen der UdK Berlin besetzte Jury den Preis seit 1997 an drei Meisterschülerinnen und Meisterschüler eines Jahrgangs. Der Preis umfasst jeweils einen monographischen Katalog sowie eine Ausstellung.

Laura Katzauer studierte in der Fachklasso von Prof. Dr. Hito Steyerl. In ihrer multimedialen Praxis erforscht Laura Katzauer die Dynamiken der sozialen und politischen Dimensionen von Zeit und Geschichtlichkeit und erschafft Räume, in denen sie Fragestellungen anzestralen Erbes sowie kollektiven (Unter-)Bewusstseins auf eine poetische Weise untersucht. Sie bedient sich oft der Metaphern kulturgeschichtlicher Mythen und der Phänomene digitaler Welten. Durch Video, Musikinstallation, Zeichnung und opernartige Performance lässt sie Narrative entstehen, in denen die oftmals angespannte Beziehung zwischen den Lernprozessen gesellschaftlicher Evolution und dem Raum für persönliche Entwicklung im Vordergrund stehen.

Guiselt Thaiz wurde in New York City geboren und wuchs in Santo Domingo, Dominikanische Republik, auf. Im Alter von vier Jahren wurde sie in das klassische Ballett eingeführt, das sie 20 Jahre lang rigoros studierte. Bis sie sich der bildenden Kunst zuwandte und die Altos de Chavon School of Design besuchte, die sie mit einem Abschluss in Visueller Kommunikation verließ. Von da an beginnt eine andauernde Periode der Migration. Sie zog zuerst nach Buenos Aires, dann nach New York City und weiter nach Berlin, um die Universität der Künste zu besuchen und hier in der Klasse von Prof. Josephine Pryde zu studieren. 
Ihr kreativer Fokus lag schon immer auf der Erforschung der Identität - ihrer eigenen und der eines größeren Kollektivs. Um dies zu tun, nutzt sie verschiedene Medien, einschließlich performativer Elemente.

Steven Thelen aus der Fachklasse von Prof. Manfred Pernice hat sich während des Studiums kontinuierlich mit dem Begriffsfeld des Habitats auseinandergesetzt. Ausstellen als Praxis, Wohnen und Hausen als kulturelle Praxis, Einrichten und Erobern von Ausstellungs- und Lebensräumen verschränken sich mit Fragen heutiger menschlicher Habitation. Von einer Kritik an der Architekturkultur der Moderne und ihrem Paradigma der Hygiene ausgehend, setzt sich Standard Ideal in ein kritisches Verhältnis zum Erbe einer Epoche, die die Oberflächen unserer Gegenwart in analogen und digitalen, privaten und öffentlichen Räumen immernoch maßgeblich prägt. Fragen der Haltbarkeit und Aktualisierung verlieren in der alltäglichen Überlagerung digitaler und analoger Räumlichkeit zunehmend ihre Kriterien. Dabei stoßen die Bedürfnisse des Einzelnen immer wieder auf Problematiken der Standardisierung und Normierung konstruierter Lebensabläufe. Worin ist wer „zuhause“? Standard Ideal bezieht sich auf die Videoarbeit „Europa White“ (2019) als sein Original und verwickelt komplexe kulturhistorische Fragen mit abgeklärten bildhauerischen Fragen zu einer größeren installativen Einheit; die sich vor allem der Herstellung einer Stimmung als möglicher inhaltlicher Dimension verschrieben hat. In der Ruhe der Bezugsobjekte als Beharren am Ort, dem flächenlosen Raum sich selbst übergießender Zierbrunnen, befindet sich der Verdichtungsbereich der für den Lichthof der Hardenbergstrasse 33 konzipierten Einrichtung, die in der Verklausulierung formaler Bezüge ihr Spiel spielt. Standard Ideal ist eine fortlaufende Recherche in Zusammenarbeit Maria Jooyoung.