Hybrid Futures. Spekulationen von Vera Meyer und Sven Pfeiffer

Kunst und Wissenschaft zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Hybrid Plattform und das Futurium laden wieder zu den digitalen »Hybrid Futures« ein. Hier treffen Künstler*innen auf Wissenschaftler*innen, um über vergangene und mögliche Zukunftsvisionen zu sprechen.

10. Dezember 2020 20:15 Uhr, online mit live Chat (auf dem YouTube Kanal)

In der dritten Ausgabe des Events spekulieren die Pilzbiotechnologin und Künstlerin Vera Meyer und der Architekt Sven Pfeiffer, der für digitales und experimentelles Entwerfen bekannt ist, über ihre gemeinsame Arbeit an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Beide Sprecher*innen stellen Objekte im Futurium aus, die einen Einblick in ihre Forschung geben: Printed Tower – ein architektonischer Turm, der mit Hilfe eines Roboters mit der 3D Technologie gedruckt wurde sowie Verbundstoffe aus Pilzen und Pflanzen, die sich für stabile Leichtbauweisen hervorragend eignen.

Gemeinsam versuchen Vera Meyer und Sven Pfeiffer, neue Möglichkeiten für die Anwendung von Pilzen zu finden und aus ihnen (Bau-)Stoffe der Zukunft zu gestalten. Die Kooperation hat schon erste Ergebnisse hervorgebracht, die auch am 10. Dezember vorgestellt werden. Darüber hinaus werden sie darüber sprechen, welche neuen Perspektiven die Symbiose aus Architektur und Biotechnologie für ein nachhaltiges Bauen mit sich bringt. Wie haben sich vielleicht auch Denkweisen geändert, die zuvor das Arbeiten beeinflusst haben? Und wie können bioökonomische Lösungen in den Blick der Öffentlichkeit rücken?

Das Gespräch wird zunächst den Blick auf die Vergangenheit der Disziplinen und deren zunehmende Verzahnung werfen. Anhand von Szenarien aus Kunst und Wissenschaft entwickeln die beiden Gesprächspartner im Anschluss eine Spekulation über die zukünftige Gestaltung ihrer wissenschaftlichen Disziplinen.

Vera Meyer ist Biotechnologin und Professorin an der Technischen Universität Berlin und leitet dort das Fachgebiet für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie. In ihrer wissenschaftlichen Forschung mit Pilzen kombiniert sie Methoden aus dem Feld der synthetischen Biologie und der Systembiologie, um Medikamente, Proteine und Plattformchemikalien im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie produzieren zu können. Das Anwendungspotential dieser ist vielfältig – von der Medizin bis zu Baumaterialien, was sich in ihren Forschungskollaborationen spiegelt. Zudem ist sie bekannt als ausgezeichnete Kommunikatorin, die in ihrer Forschung auch auf den Dialog mit Bürger*innen setzt. In ihrer Kunst übersetzt sie das das Verwandlungs- und Stoffwechselpotential ihrer Forschungsobjekte in Pilzskulpturen, deren philosophischer Ton subtil aber unüberhörbar ist: nichts verschwindet in der Natur, alles ist Transformation.

Sven Pfeiffer ist Professor für Digitales Entwerfen, Planen und Bauen am Fachbereich Architektur der Hochschule Bochum, wo er sich mit der experimentellen Integration digitaler Simulations – und Fertigungswerkzeuge in dem architektonischen Entwurfsprozess, beschäftigt. Holz, Lehm und Pilze werden von ihm in neu gedachten, additiven Fertigungsmechanismen zu Materialien einer innovativen Architektur. Mit Hilfe von Robotorarmen und anderen digitalen Technologien entstehen architektonische Kompositionen, die nicht nur ungewohnt aussehen, sondern auch bauliche Qualitäten jenseits unserer aktuellen Norm besitzen.

Wer sich mit Fragen zum Bauen der Zukunft, Bioökonomie und dem Arbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft in den Abend einbringen mag, kann Fragen entweder bis zum 27. November an info(at)hybrid-plattform.org senden, oder aber direkt am 10. Dezember auf Social Media in den live-chat mit den Referenten treten.