»Hybrid Campus« stellt gezielt inter- und transdisziplinär arbeitende Einrichtungen vor, die sich mit uns den »Campus Charlottenburg« teilen. Eine unserer direkten Nachbarinnen ist die Graduiertenschule. Wer das ist und was sie in den kommenden zwei Wochen im Foyer der Hardenbergstr. ausstellen, erzählt euch Hannah Wiemer.
Im Gebäude der Universität der Künste am Einsteinufer ist eigentlich vor allem die Verwaltung untergebracht. Die zweite Etage allerdings bildet eine Ausnahme, auch wenn das nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Hier wurde 2010 mit der Einrichtung einer sogenannten Forschungsetage begonnen, die durch die räumliche Nähe Vernetzung und Austausch zwischen den postgradualen Angeboten der UdK erleichtern sollte. Hier sind zur Zeit u.a. das Graduiertenkolleg »Das Wissen der Künste«, das Design Research Lab, die Graduiertenschule und das Berlin Centre for Advanced Studies in Arts and Sciences (BAS) untergebracht. Es kann passieren, dass man eine der vermeintlichen Bürotüren öffnet und sich im Fernsehstudio des türkischen Lokalsenders Kanal 82 befindet. Oder dass man in einem anderem Raum Amygdala, einem Roboter, begegnet, die sich selbst mit einem spitzen Messer am Ende ihres Arms Schnitte zufügt. Denn hier befinden sich die Ateliers der Stipendiat*innen der Graduiertenschule der UdK. Vom Fortgang mancher Projekte, die an der Graduiertenschule verfolgt werden, erfährt allerdings zuerst die Poststelle, wenn dort ungewöhnlich große und schwere Pakete angeliefert werden, die so rare Ebay-Fundstücke wie DDR-Rasenmäher oder militärische Wasserkanister in großen Mengen enthalten.
Die Graduiertenschule ist ein zweijähriges transdisziplinäres Stipendienprogramm für die Künste. Sie wurde 2008 ins Leben gerufen, um exzellenten Absolvent*innen mit starken eigenen künstlerischen Positionen die Möglichkeit einer postgradualen Weiterqualifizierung zu bieten. Seit 2010 ist sie mit den Ateliers und einer Geschäftsstelle am Einsteinufer untergebraucht. Derzeit hat die Graduiertenschule neun Stipendiat*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen. Sie präsentieren die Arbeiten, die gerade im zweiten Stock am Einsteinufer entstehen, vom 5. bis zum 14. Oktober in der Ausstellungshalle im Foyer in der Hardenbergstr. 33 in einer gemeinsamen Ausstellung: »Close, never closer«, der Eintritt ist frei. Die Eröffnung findet am 5. Oktober um 19 Uhr statt, in der Folge ist die Ausstellung täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.
-Hannah Wiemer
Informationen zur Autorin:
Hannah Wiemer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin der Graduiertenschule und des Berlin Centre for Advanced Studies in Arts and Sciences (BAS) an der UdK Berlin. Sie hat an der FU Berlin Theaterwissenschaft studiert und arbeitet derzeit an ihrer Dissertation zum Thema Camouflage.