Roundup: Hybrid Talks XXXIII »Klang«

Roundup: Hybrid Talks XXXIII »Klang«

 

Einen wahrhaftig klangvollen Abend bescherten uns die 33. Hybrid Talks zum Thema »Klang«. Während der vorweihnachtliche Duft von heißem Glühwein den Raum erfüllte, durften wir gespannt den fünf facettenreichen Vorträgen unserer Referenten lauschen. Über das Phänomen »im Klang zu sein«, die Akustik von Konzertsälen, den menschlichen Klangabdruck, den Klang von Produkten und die akustische Szenografie wurde uns eine Bandbreite an Perspektiven vorgestellt, welche wir gerne noch eine Weile nachklingen lassen.

Prof. Hans Peter Kuhn spricht während des ersten Vortrags als Künstler und Gastprofessor des Studienganges Soundstudies der Udk Berlin über das Phänomen der physischen Abwesenheit von Klängen. Der Klang, welcher als solcher zwar von einem physikalischen Klangerzeuger ausgeht, verliert sich nach geraumer Zeit in der Luft und wird somit ungreifbar. Kuhn stellt uns zu diesem Phänomen verschiedene Experimente vor, wie beispielsweise seine Performance Arbeit »Jenseits von Reden«, welche den Klang durch eine Aneinanderreihung von Tonbandgeräten in einen endlosen Loop verwandelt und ihn somit erfahrbarer macht.

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Prof. Dr. Stefan Weinzierl ist Projektleiter der Hybrid Plattform und Leiter des Fachgebiets Audiokommunikation der TU Berlin und spricht in unserem zweiten Vortrag über die Akustik von Konzertsälen. Auffällig ist, dass die Meinungen und Empfindungen zu ein und demselben Konzertsaal, wie beispielsweise der Elbphilharmonie Hamburg sehr umstritten und konträr sind. Woran machen sich jedoch verschiedene Urteile über Konzertsäle fest und wie kann man den Klang von Konzertsälen bewerten? Zu diesen Fragen versucht Stefan Weinzierl über einen experimentellen Zugang Einflussfaktoren und Bewertungskriterien ausfindig zu machen.

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Prof. Eleanor Forbes stellt sich als Professorin am Jazz Institut der UdK Berlin die Frage, was den Unterschied in der menschlichen Stimme ausmacht. Wieso ist es uns möglich Sängerinnen und Sänger an ihrer Stimme zu erkennen? Was sind die klanglichen Unterschiede zwischen Udo Lindenberg, Adele und Michael Bublé und was macht unseren individuellen Klangabdruck aus? Zu den klangprägende Faktoren zählen laut Forbes sowohl Zivilisation und Spracherwerb, Akzent oder Dialekt, als auch Training, Persönlichkeitsstruktur oder emotionale Konditionierung.

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PD Dr. Jochen Steffens spricht als Musikpsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachgebiets Audiokommunikation der TU Berlin über den Klang von Produkten, welcher insbesondere in der Werbebranche einen enorm hohen Stellenwert hat. Produktklänge sind in der Lage Gefühle an das Zentrum unseres emotionalen Erlebens zu übermitteln und somit Kaufentscheidungen gezielt zu beeinflussen. Steffens bezeichnet den Klang dabei als eine Art Visitenkarte des Produktes mit der ein bestimmter Markenwert kommuniziert werden und somit als gezieltes Marketinginstrument genutzt werden kann.

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Felipe Sanchez Luna ist der Gründer von kling klang klong, einem Studio für Musik und Sounddesign, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Erzählungen im Raum zu schaffen und Räume immersiv erlebbar zu machen. Felipe Sanchez Luna stellt uns im letzten Vortrag eine Auswahl an praktischen Beispielen von Klang-Installationen und akustischer Szenografie vor, die sowohl für die Kommunikation von Marken, als auch für Museen, Ausstellungen oder den öffentlichen Raum vom Studio kling klang klong entwickelt und umgesetzt wurden.

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- Lena