Roundup: Hybrid Talks XIV »Skizzen & Skizzieren«

Skizzen sind mehr als die Summe der Striche, aus denen sie sich zusammensetzen. Sie sind vielschichtig: Einmal fungieren sie als einfaches Kommunikationsmittel über Grenzen von Sprachen und Disziplinen hinaus oder auch als wichtiger Helfer in der Not der ungeordneten Gedankenflut. Ein anderes Mal sind sie einfaches Mittel der Wissensstrukturierung oder Katalysator unbewusster Denkprozesse. Skizzen sind hybride Alleskönner und deshalb auch Thema der Hybrid Talks XIV:

Auf die Frage »Können Computer Skizzen verstehen?« antwortete Marc Alexa »Nein. Warum sollten sie auch?«. Auch wenn Computer (bisher) keine Zeichnungen verstehen können, ist es ihnen dennoch möglich, sie zu kategorisieren, zu suchen und zu modifizieren. Wie das genau funktioniert wird anhand des Programms »What's my sketch« deutlich, das u.a. bei iTunes erhältlich ist.

Karin Krauthausen forscht über das Skizzieren auf Papier. Diese handschriftlichen Notizen gehen mit einem Verzetteln einher. Entgegen der Annahme, dass das Verzetteln lediglich mit dem ungeordnetem Chaos gleichzusetzen ist, kann es auch als ordnende Praxis dem Wissenserwerb dienen. Es führt quasi vorhandenes Wissen auf seine Bestandteile zurück und produziert dadurch innovative Erkenntnisse. So enstehen neue Ordnungen und Strukturen.

Für Dörte Meyer hat die Skizze (noch) keinen Titel. Sie ist erstes Werkzeug im künstlerischen Schaffensprozess. Indem sich die gedanklichen Assoziationen in der Skizze verdichten, ist die skizzenhafte Zeichnung eine Form des Denkens in Bildern. So erschließt sich die Künstlerin die Welt.

Die Designer Guillaume Couche, Pierre Paslier und Seyi Sosanya haben es sich zur Aufgabe gemacht mithilfe experimenteller Forschung die bestehende Lücke zwischen dem Physischen und dem Digitalen zu schließen. So gehen sie u.a. der Frage nach »Wie kann eine Idee von der papierenen Skizze in die Körperlichkeit übertragen werden?«. Erstes Ergebnis ist: Die Umformung hängt stark von der verwendeten Software ab. In diesem Sinne ist jeder nur so gut, wie das verwendete Programm. Wir sind gespannt auf weitere Forschungsergebnisse!

Der Visualisierer Malte von Tiesenhausen hielt die Vorträge in diesen Überblicks-Skizzen fest.

Hybrid Talks verpasst? Dann hören Sie sich die Vorträge hier nochmal an.