Roundup: Hybrid Ausstellung »Prototyping«

Image Roundup Hybrid Exhibition Prototyping

Die Hybrid Ausstellung präsentierte Prototypen verschiedenster Art, die zum Teil von den Anwesenden getestet werden konnten. Für den spannenden Einblick in ihre Arbeit möchten wir allen Ausstellerinnen und Ausstellern – allesamt Wissenschaftler und Gestalter des Campus Charlottenburg – danken!

Nils Kreter: HEXADLIGHT

Für die Hybrid Ausstellung zeigt Nils Kreter mehrere Prototypen von Beleuchtungssystemen, darunter das anpassbare System HEXADLIGHT. Viele halböffentliche Räume erfordern ständig wechselnde Lichtsituationen, so z.B. Schaufenster und Verkaufsflächen oder aber Ausstellungsräume. HEXADLIGHT ist ein kinetisches Leuchtensystem, das sich der räumlichen Gegebenheit anpassen kann und über eine Fernbedienung zu steuern ist. 

Nils Kreter hat u.a. an der UdK Berlin Industrial Design in der Projektgruppe für interaktive Systeme studiert.

Melanie Freier: Die Künstleruniform

Melanie Freier präsentiert ihre Diplomarbeit im Studiengang Modedesign an der UdK Berlin, in der sie eine Künstleruniform entwickelt hat. Ausgehend vom Herrenanzug untersucht sie das Uniformieren als künstlerisch-subversive Strategie gegenüber einer Gesellschaft, deren Über-Individualisierung zur unfreiwilligen Uniformierung geführt hat. Dabei hinterfragt sie den Prototypencharakter von Kleidung und Uniform. Auf diesen Erkenntnissen basieren ihre Entwürfe eines Herrenanzugs. Die Modelle, auch eine Form von Prototypen, zeigt sie im Rahmen der Hybrid Ausstellung. 

Melanie Freier ist neben ihrer Tätigkeit als Designerin Lehrbeauftragte für Modedesign an der UdK Berlin und der Hochschule Reutlingen.

Benjamin Bähr: Blended Prototyping

Benjamin Bähr forscht in den Bereichen Usability und Human Computer Interaction im Quality and Usability Lab der Technischen Universität Berlin. Sein Schwerpunkt liegt dabei u.a. im Interface Prototyping für mobile Geräte. Der präsentierte Blended-Prototyping-Ansatz ist besonders relevant für die Entwicklung mobiler Benutzerschnittstellen. Der Versuchsaufbau verbindet etablierte Konzepte von Low- und High-Fidelity-Prototyping: Die per Hand gezeichneten Interfaces (im Foto beispielsweise für ein Smartphone) werden per Foto in die von Benjamin Bähr entwickelte Plattform integriert und können anschließend als funktionierendes Interface verwendet werden. Diese Mischform verschiedener Prototypingmethoden ist von besonderer Bedeutung für transdisziplinäre Entwicklerteams.

Fabian Hemmert: Shape Changing Mobile Prototype

Als Designforscher beschäftigt sich Fabian Hemmert mit der Frage, wie man Telekommunikation menschlicher machen kann und entwickelt Prototypen von Mobiltelephonen, die dynamisch ihre Form verändern oder ihr Gewicht verlagern können. Der Shape-Changing Mobile Prototyp besteht aus einer Handy-förmigen Box mit einer kippbaren Rückwand. Die Betätigung erfolgt durch kombinatorische Bewegungen einer Reihe von Servomotoren. Dadurch ist das Gerät sehr flach in der Tasche, aber überaus dynamisch, wenn man es in der Hand hält.

Fabian Hemmert promoviert am Design Research Lab der UdK Berlin.

Dr.-Ing. Johann Habakuk Israel und Dipl.-Ing. Kai Lindow: Smart Hybrid Prototyping

Johann Habakuk Israel ist am Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik tätig. Seine Interessensgebiete liegen in den Bereichen Virtual Reality, Human Computer Interaction sowie nutzerzentriertem Design. Kai Lindow promoviert am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb an der TU Berlin. Er beschäftigt sich u.a. mit der Entscheidungsfindung in Produktentstehungsprozessen

Beide stellen einen hybriden Prototypen einer Autoheckklappe vor: das virtuelle Modell der Heckklappe, das nur in einer virtuellen Umgebung lauffähig ist, wird gekoppelt mit einem Force-Feedback-System aus eigener Entwicklung. Da dieser Smart Hybrid Prototyp nur in einem Virtual-Reality-Cave lauffähig ist, wurde im Rahmen der Hybrid Ausstellung ein Video präsentiert. 

Joachim Weinhold: 3D-Labor

Joachim Weinhold arbeitet am 3D-Labor des Instituts für Mathematik der TU Berlin. Für die Hybrid Ausstellung präsentiert er die thematische Bandbreite des Labors aus dem Bereich Prototyping anhand dreidimensional ausgedruckter Beispiele, die in Kooperation mit anderen Instituten der TU Berlin entstanden sind. 

So wurde z.B. für das Institut für Schiffs- und Meerestechnik ein beschädigtes Propellermodell gescannt. Anhand der daraus generierten 3D-Abbildung kann dargestellt werden, wo und wie der Propeller verformt wurde.

Das digital aufgeschnittene Modell einer Schneckenmuschel ebenso wie die um das mehrtausendfache vergrößerte Darstellung einer Kieselalge wurden aus einer Mikro-CT-Aufnahme generiert und reproduziert. Die Aufnahme der Kieselalge wurde vom Institut für Optik und Atomare Physik zur Verfügung gestellt, die Aufnahmetechniken zur Abbildung extrem kleiner Strukturen entwickelt.