Das Berlin Open Lab

Im Gebäude  der Universität der Künste (UdK) am Einsteinufer gab es im späten Frühling 2019 einen besonderen Moment zu feiern: an diesem sonnigen Tag wurde das Berlin Open Lab (BOL) eröffnet. Dieses transdisziplinäre Labor soll Forschung an der Schnittstelle von Kunst, Technik und Gesellschaft ermöglichen und ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Technischen Universität Berlin (TU) und der UdK Berlin auf dem Campus Charlottenburg. Die Hybrid Plattform unterstützte den Entstehungsprozess und hatte zudem bis zum Winter 2020 die Koordination des BOL inne.

Die Eröffnung des Berlin Open Lab wurde schon lange erwartet, da es sanierungsbedingt zu Verzögerungen in der Fertigstellung kam. Umso größer war die Freude, als der damalige Präsident der UdK Herr Prof. Rennert, gemeinsam mit dem Präsidenten der TU Berlin Herrn Prof. Dr. Thomsen, dem Staatssekretär Herrn Krach und der Sprecherin des Boards Frau Prof. Dr. Joost, die Eröffnung des BOL verkündete.

Die drei Bereich des Berlin Open Labs - Coworking Space, Prototyping Space und Mixed Reality Space - sind auf knapp 1000m2 in den sogenannten Shedhallen des Einsteinufers untergebracht, die 1959-1963 vom Berliner Architekten Robert Tepez als Staatliche Fachschule für Optik und Fototechnik geplant wurden.

Der Prototyping Bereich, eine Werkstatt für subtraktives und additives Prototyping, bietet zahlreiche Möglichkeit um mit Holz, Textilien, Elektronik und weiteren Materialien erste Modelle zu entwerfen. Im Coworking Space können Forschergruppen in unmittelbarer Nähe zur Werkstatt an ihren Ergebnissen und Werken feilen, sich besprechen oder sich mit den anderen Gruppen austauschen und vernetzen. Der dritte Bereich des Berlin Open Labs, das Mixed Reality Lab, bietet die Möglichkeit zur Arbeit an virtuellen Räumen mit Virtual Reality und Mixed Reality Brillen oder Bewegungstracking. Durch ein Ambisonic System können hierbei auch klanglich immersive Erlebnisse geschaffen werden; an weiteren erlebbaren Simulationen wird gearbeitet.

Die ForscherInnen konnten währen der Eröffnung den Gästen anhand erster Prototypen zeigen, an was sie in den nächsten Monaten und Jahren arbeiten würden. Zu sehen waren gefaltete und gestrickte stromleitende Textilien, der erste Entwurf einer digitalen Fibel, Smarte Displays, akustische Simulationen, virtuelle Stadtteilmodelle und weitere mehr.

In den 18 Monaten seit der Eröffnung ist viel passiert und mittlerweile sind 15 Projekte mit über 50 MitarbeiterInnen im BOL angesiedelt. Neben der regulären Forschungsarbeit fanden zahlreiche Workshops z.B. zur Verwendung von Robotern in Bauprozessen, MeetUps der Maker Community, Impulsvorträge und Roundtables zur vernetzten Mobilität oder Künstlicher Intelligenz statt. Darüber hinaus haben sich auch die DesignerInnen, KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und Akteure der Gesellschaft untereinander vernetzt, mit dem Ergebnis, dass neue Forschungsthemen und -gruppen entstanden sind.

Während des ersten Corona Lockdowns wurde das Berlin Open Lab zudem zum zentralen Ort im Beitrag der UdK zur Bekämpfung der Pandemie. Es wurden, mit der Unterstützung von mehreren MitarbeiterInnen, auf allen der UdK verfügbaren 3D Druckern Schutzschilde für Ärzte und Hauspersonal gedruckt.

Als Hybrid Plattform haben wir uns zuletzt mit zwei Wissenschaftlern im Berlin Open Lab über ihre Forschung unterhalten: In einem 20-minütigen Gespräch erzählen Prof. Sven Pfeiffer und Prof. Vera Meyer über ihre gemeinsame Forschung an Pilzen in der Architektur.

Die Corona Pandemie schränkt die Arbeit im Berlin Open Lab weiterhin ein, aber es wird dennoch voller Energie an den Projekten weitergearbeitet. Wir werden auch in der Zukunft einzelne Projekte vorstellen, um einen Einblick in die Forschung zu geben. 

– Ewelina