Hybrid Encounters: Hannah Monyer Vorstellung

Diesen Mittwoch (12.06.) - und somit lassen sich die Tage bis zur vierten und letzten Auflage der Hybrid Encounters bereits an einer Hand abzählen - finden sich Jens Harder und Hannah Monyer im Lichthof der Technischen Universität zusammen, um über das »Denken in Bildern« zu philosophieren. Der Comiczeichner wurde bereits vorgestellt, sodass wir uns im Rahmen dieser Weeknote mit der vielfach prämierten Neurobiologin Hannah Monyer beschäftigen.

Geboren wurde die siebenbürgisch-sächsische Medizinerin 1957 in Rumänien und emigrierte mit achtzehn Jahren nach Heidelberg, wo sie ihr Abitur ablegte und im Anschluss Medizin studierte. Bis sie 1999 ärztliche Direktorin der klinischen Neurobiologie an der Universitätsklinik Heidelberg wurde, machte Monyer noch in der Neuropädiatrie Lübeck und am Stanford University Medical Center Halt.
Einer der wegweisenden Menschen, die sie während ihres ersten Aufenthalts in Heidelberg traf, war ihr Doktorvater, der Medizinhistoriker Dietrich von Engelhardt. Er habe sie gelehrt, „in die Breite zu denken, Synthesen herzustellen und nach größeren Zusammenhängen zu suchen“ . Genau das ist es, was ihren Forschungsansatz auszeichnet und die Konversation mit Jens Harder zu einer sehr spannenden und vielschichtigen machen wird. Erstmals erprobt hat sie sich darin in ihrer Dissertation über „ Das Phänomen Eifersucht bei Marcel Proust“.
Momentan konzentriert sich die 61-Jährige sich bei ihren Forschungen auf die molekularen Mechanismen, die zu synchronen neuronalen Netzwerkaktivitäten führen und somit auch kognitive Prozesse wie Lernen und Erinnern ermöglichen. Monyer konnte zeigen, wie sogenannte »inhibitorische Interneurone«, die den Neurotransmitter GABA produzieren, mit anderen Nervenzellen verschaltet sind und diese im Millisekundenbereich synchronisieren. Ziel ihrer Forschung ist es auch, neue Einblicke in die Vorgänge bei psychischen und neurologischen Krankheiten zu gewinnen, die mit einem Verfall kognitiver Fähigkeiten einhergehen.

Wir können also sehr gespannt sein, wie sich diese beeindruckende Ansammlung von Wissen und Erfahrungen in Kombination mit Jens Harders Perspektive auf das "Denken in Bildern" zu einer lehrreichen Synthese verbinden lassen. Also, schaut auch ihr am Mittwoch, den 12.06.19 im Lichthof der TU Berlin vorbei. Wir würden uns freuen.