Studiengangstag »Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik« im Hybrid Lab

»Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld« (EBuEf)

Image Drawing of Rail Crash

© The Illustrated London News Group

Am 20. Juli 2016 trafen die Studierenden und Lehrenden des Hybridstudiengangs »Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik« in unserem Lab aufeinander. Hier wurden interessante Fragen in den Raum geworfen und diskutiert: Wo liegen die thematischen, methodischen und theoretischen Gemeinsamkeiten, wo die Besonderheiten und Differenzen der am Studiengang beteiligten Fachgebiete? Welche Verbindungslinien lassen sich zwischen Literaturwissenschaft, Wissenschafts- und Technikgeschichte ziehen?

Der diesjährige Studiengangstag »Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik« stand ganz im Zeichen von Signal- und Nachrichtentechnik. Er begann mit einer Führung durch das »Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld« (EBuEf) an der TU Berlin.

Im Hybrid Lab hielt anschließend Wolf D. Kittler, Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Santa Barbara, den Vortrag »Geister aus Draht und Äther. Telegraphie und Wireless bei Dickens und Kipling«. Er beschäftigte sich aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem, was zuvor in der Simulationsanlage und der Betriebsleit- und Steuerungszentrale des EBuEf gezeigt und erläutert wurde: mit Eisenbahnunfällen, Signalsystemen, Telegraphen und gestischen Sprachen. Darüber hinaus ging es um die Übertragung von Nachrichten oder Morse-Code, um Funkverbindungen, Marconis Patent Nr. 7777 und um einem Äther voller interferierender, sich überlagernder und nicht zu unterscheidender Wellen. In Kittlers Vortrag verbanden sich damit die literarischen Gespenster- und Geistergeschichten »The Signal Man« und »Wireless« auf bestechende Weise mit Philosophie, Wissenschafts-, Technik- und Mediengeschichte.

Im Anschluss gab es die Gelegenheit zu Diskussion und Austausch im sommerlichen Garten des Hybrid Labs über Fragen der Wissenschafts- und Technikforschung sowie der (biografischen) Knotenpunkte zwischen Fernkommunikation und Literatur.

– Dr. Jeannie Moser

Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Jeannie Moser ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft an der TU Berlin.