Rückblick vor der Sommerpause

Wie jedes Jahr geht es bei der Hybrid Plattform für den August in die digitale Sommerpause. Ab September sind wir wieder online präsent und in Vorbereitung der Aktivitäten des kommenden Semesters. Doch ist jetzt der Moment, um über das vergangene Jahr – Wintersemester 2019/2020 und Sommersemester 2020 – zu reflektieren und Revue passieren zu lassen.

Es startete in gewohnter Manier und ohne jede Vorahnung von dem, was 2020 dann so prägen sollte. Bei den Begrüßungsveranstaltungen der Erstsemester und Neuzugängen an sowohl UdK, als auch TU, waren wir, die Hybrid Plattform, mit einem Stand und dem Team vor Ort. Zusammen konnten wir den neuen und neugierigen Studierenden das Programm der Hybrid Plattform vorstellen und die vielseitigen Fragen beantworten. Einige der dort Getroffenen hießen wir dann auch bei dem ersten Hybrid Talks des Semesters zum Thema »Dynamik« willkommen.  Auf  »Dynamik« folgten Hybrid Talks zu den Themen »Widerstand« und »Spekulation«. Drei spannende Abende gefüllt miz Inhalten, die wie so oft in ihrer Vielfältigkeit überraschend und die anschließenden Gespräche anregend und interessant waren. Auch hier kündigte sich noch nicht an, dass ein Event mit um die 80 Gästen und anschließenden gemeinsame Drinks schon bald ein Ding der Unmöglichkeit werden und der Vergangenheit angehören würde.

Wie sehr sich jedes Veranstaltungsformat ändern musste, lässt sich eindrücklich an der Eventserie der »Hybrid Futures« nachvollziehen. Im November hatten wir noch um die 600 Gäste im Futurium, mit denen wir gemeinsam dieses Format auf die Beine gestellt haben. Mit Hito Steyerl, Mike Tyka und Jules LaPlace auf dem Podium waren wir uns Interesse sicher, doch rechneten wir nicht damit, dass wir sogar Leute an der Tür wegen Überfüllung des Saales abweisen mussten. Fragen rund um das Thema der Künstlichen Intelligenz, sozialer und politischer Verantwortung im Umgang damit und die Rolle von Kunst in diesem Kontext wurden aufgeworfen und diskutiert – auch unter Mithilfe eines sehr aufgeweckten Publikums. Doch nur ein halbes Jahr später sah die Situation sehr anders aus. Das zweite Event im Zuge der »Hybrid Futures« erreichte die Gäste nur online. Um die 750 Zuschauer saßen zu Hause vorm Computer, um den live-Stream des Events zu verfolgen, während die SprecherInnen mit jeweils 2 Meter Abstand voneinander auf vier Sofas verteilt waren. Im auf unserer Webseite verfügbaren Video nicht erkennbar: Die große TV-Crew von ALEX Berlin, die sich mit Mund-Nasen-Masken verhüllt durch den Raum bewegten um Lichter und Kameras auszurichten. Die Covid-19 Realität hatte uns erreicht!

Das Eintreten einer globalen Pandemie war (natürlich) nicht in das Programm der Hybrid Plattform eingeplant und das Sommersemester verlief entscheidend anders, als gedacht. Alle weiteren geplanten Events wurden verschoben, Gespräche über neue Projekte pausiert und eine Zeit des Umdenkens eingeläutet. Dafür gewann plötzlich jede Online-Aktivität an Wichtigkeit und Social Media wurde mehr genutzt, als je zuvor. Anlass für uns neue online-Formate zu entwickelt, von Online-Vorstellungen ausgesuchter Personen und ihrer Projekte, bis hin zu auditiven Zusammenschnitten vergangener Hybrid Talks die wir im Zuge der Demonstration »Kunst Stadt Raum« der UdK zum Abschluss des Sommersemesters veröffentlichten. Weitere Formate sind in Planung, wie auch Aktivitäten, die dann sowohl analog, als auch digital funktionieren, so dass das Wintersemester 2020/ 2021 wieder von Hybridität geprägt sein kann!

- Nina