Prototyping

Image Rethink Prototyping

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Rethink! Diese knappe Aufforderung auf Englisch ist in aller Munde. Der Zeitgeist drängt uns zum Umdenken. Aber wechseln wir die Perspektive tatsächlich selbst? Oder können wir nur froh sein, im Umdenken dem Wandel unserer Welt hinterher zu kommen? Was für ein Glück, wenn man finanzielle Unterstützung bekommt, sich die Zeit für das gründliche Umdenken zu nehmen!

Der Forschungstitel Rethinking Prototyping ist programmatisch. Nur scheinbar bezieht sich der Anspruch des Neudenkens ausschließlich auf ein konkretes Thema. In der Auseinandersetzung mit anderen, teilweise weit entfernten Wissensbereichen kommt man aber nicht drum herum, die eigene Perspektive in vielen Bereichen immer wieder zu wechseln. Der Forschungsgegenstand steht plötzlich in einem anderen Blickwinkel da, oder es werden gar die eigenen Methoden in Frage gestellt. Eingeübte Verständigungsmechanismen und gewohnte Kommunikationswege bringen nicht mehr den erwarteten Konsens.

Ist eine Forschungspersönlichkeit der Herausforderung des ständigen Infragestellens in einer multidisziplinären Umgebung überhaupt gewachsen? Welche Antworten bekommt man in einem transdisziplinären Prozess des Umdenkens für sich als Person und Wissenschaftler/in, für die eigene Disziplin und nicht zuletzt für die eigentliche Forschungsfrage? Wie viele dieser Antworten können bewusst gemacht und als Ergebnis festgehalten werden?

Jedes einzelne Teilprojekt hat seine eigenen Antworten auf diese rhetorischen Fragen gefunden, die im Forschungsprojekt Rethinking Prototyping eher als Nebenwirkung der besonderen Konstellation und der Fragestellung auftauchten. Die am Projekt beteiligten Forscher fassen ihre Ergebnisse zurzeit zusammen, um sie zum Projektabschluss im September 2015 präsentieren zu können. Um den Prozess des Rethinking dabei auch zu veranschaulichen, erarbeiteten sie in einem intensiven Austausch eine neue Art der transdisziplinären Veröffentlichung.

Die Gleichung ist einfach und gleichzeitig reichhaltig: Ein Buch beim renommierten Wissenschaftsverlag Springer versammelt die wissenschaftlichen Ergebnisse. Zudem geben – passend zum Thema Prototyping – mehrere begleitende Artefakte implizit einen Einblick in die Zusammenarbeit der Wissenschaftler und der Teilprojekte. Die Kombination ist vielversprechend: DIY Virtuelle Realität zum Mitnehmen, ein augmented book mit diversen digitalen Inhalten.
Einen ersten Einblick in die Realisierung dieser Veröffentlichung wird man beim nächsten Hybrid Talk am 7.5.2015 gewinnen können. Wie vergangenes Jahr stellt das Projekt im Show Case Prototyping wieder spannende Objekte aus – die alle auch mit und durch den Prozess des Rethinkings entstanden sind.

- Emilia