Projektabschluss Rethinking Prototyping

Kann man eigentlich davon sprechen, dass eine Forschung zu Ende geht? Wahrscheinlich schon, wenn man das offizielle Bestehen eines Verbundes von Menschen meint, die innerhalb einer begrenzten Zeit an gemeinsamen Forschungszielen gearbeitet haben. Aber die Inhalte, an denen geforscht und die erarbeitet wurden, die neuen Fragen, die sich daraus ergeben haben – sie »leben« in den Köpfen der beteiligten WissenschaftlerInnen und im Diskurs zur Forschungsthematik weiter.

Im Forschungsprojekt »Rethinking Prototyping« gehen nun drei Jahre Projektlaufzeit und damit die transdisziplinäre Zusammenarbeit einer Forschungsgruppe aus 18 Personen aus acht Fachbereichen der UdK Berlin und der TU Berlin zu Ende. Es war das erste große transdisziplinäre Projekt der Hybrid Plattform, gefördert von der Einstein Stiftung Berlin.
Das wissenschaftliche Interesse an neuen Ansätzen in Entwicklungsprozessen sowie an einem gemeinsamen Verständnis von Prototyping verband die Fachbereiche, die 2012 das Projekt starteten. In der Praxis kollidierten die unterschiedlichen Methoden, Sprachen und Begrifflichkeiten sowie die divergierenden Denkmodelle. Die transdisziplinäre Zusammenarbeit wurde dabei im Prozess »kultiviert«. Die im Projekt Beteiligten betraten fast alle Neuland, da etablierte disziplinenübergreifende Erfahrungen zwischen ihren Fachgebieten oft fehlten. Das Querdenken und das über den Tellerrand hinaus Schauen konnten sich im Projektverlauf aber zur Alltagspraxis in den drei Teilprojekten »Hybrid Prototyping«, »Blended Prototyping« und »Beyond Prototyping« entwickeln. Einerseits eröffnete die Konstellation der Forschung viel Freiraum zu Gestaltung des Forschungsprozesses, forderte aber andererseits auch von allen Beteiligten Reflexionsvermögen sowie Offenheit sowohl der eigenen als auch der anderen Sichtweisen gegenüber.
Die Ergebnisse dieser vielschichtigen Forschungsarbeit können sich in diesem Projekt sehr gut sehen lassen! Die wissenschaftliche Abschlusspublikation umfasst die Erkenntnisse aus der Forschung über die Grenzen der beteiligten Disziplinen hinweg. Darüber hinaus werden auch die Erfahrungen und Lehren aus der moderierenden und reflektierenden Begleitung des transdisziplinären Forschens analytisch erfasst.
Die Form der Abschlusspublikation ist das Ergebnis eines Findungsprozesses: Zu dem prototypischen, selbstreflektierenden, sich fortwährend optimierenden Gesamtprojekt suchten wir ein passendes Format. Es sollte den Charakter der experimentellen Forschung widerspiegeln und die Ergebnisse plastisch veranschaulichen und erlebbar machen. Die Lösung fanden wir in einem Paket, dem »Layer Cake«, das die wissenschaftliche Publikation, das Buch beim Springer Verlag sowie weitere Objekte und Artefakte beinhaltet. Analoge und digitale Elemente dieses Layer Cake vermitteln Erkenntnisse aus dem Projekt spielerisch, ansprechend und allgemein verständlich, zum Beispiel durch DIY- und Virtual Reality-Elemte oder auch ein Quartett-Spiel zu Prototyping-Methoden, im Bild oben zu sehen. Das Buch beim Springer Verlag und der Layer Cake befinden sich noch im Druck bzw. in der Produktion. Was es aber schon jetzt zu sehen gibt ist der Abschlussfilm zum Projekt:

Mit dieser Weeknote und dem erfolgreichen Abschluss des Projektes verabschieden wir uns nicht nur vom gesamten Projektteam »Rethinking Prototyping«, sondern auch von der Hybrid Plattform. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an das Team für die tolle, erfahrungsreiche und spannende Zusammenarbeit! Es war eine sehr schöne Zeit mit euch!

– Ulli und Emilia