Hybrid Encounters: Redner Vorstellung - Ingo Rechenberg

Am 25. Mai, um 19 Uhr gehen die »Hybrid Encounters. Kunst trifft Wissenschaft« in die zweite Runde. Unter dem Dreiklang von »Kunst, Biologie und Algorithmen« hat der Künstler Tomás Saraceno Gäste eingeladen, um aus verschiedenen Disziplinen darüber zu sprechen, was wir aus Analysen von Spinnenkolonien lernen können. Ergänzt wird die Diskussion um die »Arachnid Jam Session«, eine Performance des Musikers David Rothenberg mit einer Spinne.

Ein anderer Gast Saracenos ist Ingo Rechenberg, der sich für Foschungsreisen regelmäßig in die Wüste Erg Chebbi am Rande der Sahara begibt. Hier entdeckte er 2006 eine Spinnenart, die sich rollend vorwärts bewegt. Inspiriert von der nach ihm benannten Spinne Cebrennus Rechenbergi, baut er aktuell an einem Roboter, der ihre Bewegungsstrategie imitiert.

Ingo Rechenberg begreift Bionik als Studium und Nutzung von Ergebnissen der biologischen Evolution  und demzufolge die Evolutionsstrategie als Teilmenge der Bionik.

Rechenberg wurde 1934 in Berlin geboren und fand seinen Weg zur Wissenschaft, als begeisterter Modellflieger, zunächst auf spielerische Weise. Er gilt als Pionier in den Feldern des Evolutionären Algorithmus und der Künstlichen Evolution. Während seines Studium an der Technischen Universität Berlin und dem Engineering Laboratory in Cambridge prägte er in den Jahren zwischen 1960 und 1970 eine sehr einflussreiche Reihe von Optimierungsmethoden, die als Evolutionsstrategien bekannt sind.

Seit 1972 ist Ingo Rechenberg Inhaber des Lehrstuhls Bionik und Evolutionstechnik an die TU Berlin, sein erstes Buch »Evolutionsstrategie – Optimierung technischer Systeme nach Prinzipien der biologischen Evolution«, erschien im darauffolgenden Jahr.

Unter anderen wurde er 1995 mit dem Lifetime Achievement Award of the Evolutionary Programming Society und 2002 mit dem dem Evolutionary Computation Pioneer Award of the IEEE Neural Networks Society, geehrt.

Die Basis des Veranstaltungsabend, bietet die Frage, welche Konsequenzen die Informatik in die Biologie mit sich bringt und ob dies eine artenübergreifende Kommunikation ermöglichen kann. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Ingo Rechenberg einen Teil zur Beantwortung und zum Abend beitragen wird.

-Rosa