Form Follows Future

inspekt - Das tragbare Labor, Piet Schmidt, Claudia Lausegger (UdK Berlin), Felix Drewes (Fraunhofer FOKUS)

Image Weeknote Form Follows Future

ASK – personal communication, Valerian Blos (UdK Berlin), Jonathan Millitzer (Fraunhofer LBF)

Was passiert, wenn Studierende und externe Forschungsorganisationen in den Dialog treten und Interdisziplinarität im Vordergrund steht, das hat Kora Kimpel mit dem Projekt »Form Follows Future« erleben dürfen. Die Idee dahinter, die Herangehensweise und Hürden, sowie die Resultate hat sie für uns zusammengefasst.

Im Wintersemester 2016/17 fand zum ersten Mal der Ideen-Wettbewerb »Form Follows Future« gemeinsam mit der Fakultät Gestaltung der UdK Berlin und der Fraunhofer Gesellschaft statt. Das Konzept war mutig: Fraunhofer Ingenieure*innen haben unveröffentlichte, neue Technologien eingereicht, die in einem zweiten Schritt von Studierenden der UdK ausgewählt und in Produkte, Szenarien, Services, Architekturen weiter entwickelt wurden. Mutig deshalb, weil die eingereichten Technologien nicht aufgrund ihrer technischen Innovation bewertet wurden sondern auf ihre mögliche Entwicklungsfähigkeit und Anwendbarkeit im Design. Die weitere Entwicklung passierte in gemischten Teams mit Fraunhofer Mitarbeitenden und UdK-Studierenden. Für die Bearbeitung stand ein Zeitraum von knapp 12 Wochen zur Verfügung. Die Technologien reichten von neuen Materialien bis hin zu Solar-Technologie oder Adaptronik. Die Studierenden hatten ihre Schwerpunkte in den Bereichen Modedesign, Architektur, Produktdesign und New Media. Der Prozess war spannend aber auch anstrengend: Wie bei allen hybriden, interdisziplinären Projekten musste viel Zeit und Energie in die Kommunikation investiert werden, unterschiedliche Arbeitsweisen und Vorgehen, verschiedene Sprachen mussten abgeglichen werden.

Die Ergebnisse wiederum sind brillant und wurden jetzt auf der Netzwert-Veranstaltung der Fraunhofer-Gesellschaft am 22. Februar vorgestellt und prämiert. An die insgesamt sieben Teams wurden zwei Preise vergeben gemeinsam mit einem Stipendium, das eine prototypische Realisierung der Projekte ermöglicht. Der Prozess war für beide Seiten lehrreich. Die Fraunhofer Ingenieure*innen waren erstaunt, dass eine Technologie in diesem frühen Stadium sehr wohl von den Impulsen durch eine Weiterentwicklung im Design profitieren kann, während den Studierenden der Fakultät Gestaltung deutlich wurde, welchen gestalterischen Freiraum eine noch in der Entwicklung befindliche Technologie bietet.

Das Projekt wurde an der Udk Berlin initiiert und begleitet von Prof. Kora Kimpel und Joanna Dauner (künstlerische Mitarbeiterin).

– Kora Kimpel

Neben ihrer Tätigkeit als Projektleiterin bei der Hybrid Plattform, ist Kora Kimpel an der UdK Berlin als Professorin für Interface- und Interactiondesign beschäftigt und befasst sich schwerpunktmäßig in ihrer Forschung mit der Entwicklung von Methodiken und Vorgehensweisen in Kreativ- und Innovationsprozessen.