Das Ritual als Inspirationsquelle

Image Ritual

© Sidsel Ladegaard, Nezaket Ekici

Transformation von Ritualen in Long Duration Performances

»Long Duration Performance« ist kein Teil eines Werbeslogans für eine besonders ausdauernde Batterie oder ein technisches Gerät, sondern der Name des Workshops mit der Performancekünstlerin Nezaket Ekici der vom 16. bis 19. April 2015 im Hybrid Lab durchgeführt wurde. Und es ging tatsächlich darum; eine zweistündige Kunstperformance auszuarbeiten und auszuführen. Als Überthema des Seminars stand das Ritual. Was ist ein Ritual, wo finden wir es in unserer Umgebung, haben wir gemeinsame oder auch persönliche Rituale?

All dies wurde von Studierenden aus ganz verschiedenen Fachrichtungen der UdK gemeinsam bearbeitet, und das Thema wurde von viele Seiten diskutiert und durchdacht. Zusammen hat die Gruppe Übungen gemacht um die performative Sprache für sich zu entdecken. Sie haben sich mit dem eigenen Körper und seiner Beziehung zu anderen beschäftigt, sie haben Ideen entwickelt und sich damit auseinandergesetzt.

Das Hybrid Lab als Ort wurde besonders in den Prozess mit einbezogen. Performance findet immer im Raum statt und das Hybrid Lab hat viele Möglichkeiten geboten den Raum umzugestalten. Die unterschiedlichen Studienfächer haben auch zu interessanten Dialogen sowie theoretisch als auch in der Praxis geführt. In dem Workshop waren Architekturstudierende, Kunststudierende, Studierende aus dem Studiengang Gesellschaft und Wirtschaftskommunikation sowie Visuelle Kommunikation und Schauspiel vertreten.

In der Performance geht man oft an die mentalen und körperlichen Grenzen. Die Teilnehmer sind mit Mut an die Sache herangegangen und es sind viele spannenden Begegnungen und Arbeiten entstanden. Was passiert wenn man sich in einer Gruppe vorstellen muss, wenn man gleichzeitig auf den Händen steht? Oder wenn man einen riesigen Luftballon so weit aufbläst bis es zerplatzt, oder unterschiedliche Möglichkeiten des Ausgießens von Wasser auslotet, oder man sich von extrem schnell zu extrem slow motion im Raum bewegt wie nie zuvor.
Durch diesen Workshop wurden die eigenen körperlichen Fähigkeiten und das eigene Bewusstsein von den Teilnehmern erweitert. Auch ihr Gruppengefühl und ihre Arbeitsweisen, ihr Raumverhalten und ihr Zeitverständnis wurden ausgelotet – sie haben viel Neues dabei entdeckt und ausprobiert.

– Sidsell Ladegaard, Tutorin des Projekts