Agents of transformation

ELIA und die Universität der Künste Berlin haben die Weichen für einen europaweiten, interdisziplinären Dialog über die Rolle und Verantwortung der Hochschulbildung in Kunst und Design und den Beitrag des Faches zum angestrebten systemischen Wandel gestellt. Agents of transformation ist eine von Studierenden betriebene Plattform für systemische Veränderungen durch Kunst und Design. Die Plattform verbindet dazu Studierendenperspektiven mit der Neuen Europäischen Bauhaus-Initiative der Europäischen Kommission (New European Bauhaus).

Die New European Bauhaus Initiative fördert systemische Ansätze für drängende gesellschaftliche Herausforderungen, indem sie neue Netzwerke zwischen relevanten Akteur*innen schafft und Brücken zwischen Kunst, Kultur, Technologie und Wissenschaft schlägt. Die Initiative versucht, Fragen der Nachhaltigkeit, der Inklusion, der Ökonomie und der Ästhetik zu verbinden.

Die Hochschulbildung in Kunst und Design spielt eine wichtige und wesentliche Rolle bei der transformativen Integration und Entwicklung verschiedener Studien- und Praxisfelder. Die gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels, des sozialen Zusammenhalts, der demokratischen Resilienz und der digitalen Transformation müssen in innovativen Bildungsprogrammen aufgegriffen werden. Auch die Perspektiven der Studierenden müssen von Anfang an berücksichtigt werden. Studierende sind die Akteur*innen dieser transformativen Integration - sie werden neue Ansätze vorantreiben, kritisch prüfen und die inklusive, bezahlbare und nachhaltige Zukunft greifbar machen.

Hierfür fand der erste Dialog von Agents of Transformation in Art and Design am 28. April 2021 statt und ermöglichte eine lebhafte Diskussion und Reflexionen von 35 Studierenden aus sieben Institutionen: Universität der Künste Berlin, Akademie der Bildenden Künste in Prag, Nuova Accademia di Belle Arti (Mailand), School of the Arts der Universität von Évora, St. Joost School of Art & Design (Breda), Willem de Kooning Academy (Rotterdam) und Zürcher Hochschule der Künste. Die Studierenden diskutierten sowohl ihre Visionen, Erwartungen und Kritik am Neuen Europäischen Bauhaus als auch die Rolle, die Kunst, Design und Hochschulbildung in dieser Initiative spielen sollten.

Der zweite Dialog am 28. Mai 2021 brachte die Studierenden ins Gespräch mit Vertreter*innen der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission, die für die Leitung des Neuen Europäischen Bauhauses verantwortlich ist. Die Studierenden präsentierten ihre Visionen für eine nachhaltige, inklusive und ästhetische Zukunft und bestimmten gemeinsam die nächsten Schritte.

Am Dienstag, den 6. Juli 2021 fand der dritte Dialog von agends of transformation statt, bei dem die Studierenden ihre Ideen im direkten Gespräch mit der EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, präsentierten und diskutierten.

Die Plattform arbeitet stetig daran barrierearme Formen der digitalen Beteiligung zu entwickeln, denn sie wollen mit so vielen Kunst- und Designstudenten sowie Universitäten und Fakultäten wie möglich zusammenarbeiten. Hierzu gehört auch eine Datenbank für studentische Initiativen einzurichten, die sich mit den Themen des Neuen Europäischen Bauhauses befassen, um sich zu vernetzen, auszutauschen und bewährte Verfahren weiterzugeben. Bis zum Beginn dieser Woche konnten sich studentische Initiativen zu diesem Zweck bei der Plattform melden, um ihnen Input in Bezug auf Zukünftiges zu geben.

Auf lange Sicht soll die Plattform ganz in die Hände der Studierenden gehen, weshalb agents of transformation den Aufbau eines paneuropäischen, selbstorganisierenden Gremiums, das die Kontinuität und Integrität dieser Plattform sicherstellt und das ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anleitung und Unterstützung und Autonomie und Selbstbestimmung herstellt, plant. Auch eine Förderung bzw. Finanzierungsprogramme für künstlerisches, kreatives und soziales Unternehmertum wird von ihnen entwickelt.

Gedanken zu ihren drei Schwerpunktthemen: der Rolle von Kunst und Design, Zirkularität und Machtverteilung können über drei verschiedene Miro-Boards öffentlich und transparent nachvollzogen sowie Feedback zu ihnen abgegeben werden.