Am 18. und 19. April 2019 fand der Design Workshop »Making in Mixed Reality« im Hybrid Lab für jede*n Künstler*in, Designer*in, Architekt*in, Ingenieur*in, Forscher*in, Professor*in und Studierenden statt. Die Teilnehmer bauten mit Hilfe von holographischen von Fologram programmierten Applikationen dreidimensionale Objekte. Einer der Teilnehmer berichtet von seinen Erlebnissen:
Mixed (oder Augmented) Reality ist nicht nur ein neuer Ansatz, design-, konstruktions- oder ingenieurstechnische Probleme zu lösen, sondern entwickelt sich auch zu einem viel behandelten Trend in Sci-Fi-Serien und Filmen. Was es in »Black Mirror« zu sehen gibt, wird in Zukunft - auch dank der Innovationskraft Folograms - zur täglichen Routine.
Als ich an die TU Berlin kam, fiel mir direkt das historisch anmutende Gebäude in der Mitte des Campus, in welchem das Hybrid Lab angesiedelt ist, auf und ich war überzeugt, dass es wohl keinen besseren Ort als diesen für den Mixed Reality Workshop geben könnte.
Wir starteten mit einer Präsentation des aus Australien angereisten Fologram-Teams und bekamen einen ersten Eindruck von deren Arbeit. Den Teilnehmern wurde anschaulich nähergebracht, um was es sich bei Mixed Reality genau handelt und inwiefern Fologram die verschiedenen Aspekte dieses Systems in ihre Software implementiert.
Nachdem wir sehen konnte wie unqualifizierte Leute mit Hilfe von MR-Brillen die Arbeit von extra dafür ausgebildeten Arbeitskräften in nur einem Zehntel der Zeit erledigten, war schließlich jeder im Raum von der Magnitude dieser Technologie überzeugt.
Im Anschluss an die Präsentation inklusive Q&A wurden die MR-Brillen verteilt und die Teilnehmer tauchten in ihre individuelle Augmented Reality ab. Es waren genug vorhanden, sodass alle ausreichend Zeit hatten, um sich an die optische Veränderung zu gewöhnen und ein wenig zu experimentieren. Irgendwann kam die Frage auf, ob es nicht sein könnte, dass genau vor unseren Augen ein riesiger, unsichtbarer Hase auf dem Tisch sitzt und genau diese Vorstellung fasst das MR-Erlebnis ziemlich treffend zusammen.
Ich war schon auf vielen Virtual Reality - Workshops und es ist beeindruckend wie man in eine komplett neue Welt abtauchen kann, Mixed Reality ist aber etwas anderes: Objekte werden in die real existierende Umwelt hinzugefügt und so die Szenerie verändert.
MR erzeugt dahingehend also weniger märchenhafte Welten, ist aber ähnlich intensiv wie die Virtual Reality.
Der Workshop wäre auch so schon eine interessante Erfahrung gewesen, aber wir hatten noch nicht mal wirklich gestartet. Aufgeteilt in kleine Arbeitsgruppen, entschieden sich die Teilnehmer für verschiedene Projekte und wurden mit dem nötigen Material für ihre Konstruktionen ausgestattet. Man konnte auch eigene Ideen realisieren wie das z.B. ein paar Studierende der Audiokommunikation taten.
Mit Holzstücken, Steilen, flexiblem Plastik, Scheren, Messern, Kleber und anderen Materialien, wie man sie in jedem Kindergarten hätte finden können, bauten wir einen menschengroßen Bogen und stellten unsere Teamfähigkeit unter Beweis. Man stelle sich vor wie der Teamleader (die Person mit der MR-Brille) den Rest der Gruppe probiert auf Basis des nur für ihn sichtbaren Designs zu koordinieren und man stelle sich vor, man selbst sei dann dieser Teamleader..
Nach den zwei spannenden Tagen kann man festhalten, dass die Kreationen vielleicht in keiner Kunstgalerie landen werden, aber durchaus etwas sind, auf das man stolz sein kann.
- Christos Drouzas: PhD Candidate | Audiokommunikation | TU Berlin