Pavillon Wissenspfade

Der Bezirk CharlottenburgWilmersdorf plant in Kooperation mit der TU Berlin, den Campus Charlottenburg stärker touristisch zu positionieren. Für die geplante Maßnahme, die den Campus zu einem Marktplatz für Wissenstransfer und einem Ort für die Entstehung neuer Forschungsfragen wandelt, sind rund 12 Millionen Euro veranschlagt. Finanziert wird sie über das Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe – Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Der Bezirk als Antragsteller hat die Bauherrenschaft der TU Berlin übertragen.

Der Campus soll, so ist es im Projekt »Pavillon und Wissenspfade« geplant, künftig eine hohe Aufenthaltsqualität bieten, nicht nur für Studierende und Beschäftigte, sondern auch für die Öffentlichkeit. Erreicht werden soll dieses durch einen Ausstellungs-Pavillon und eine transparente Wegeführung über den TU-Campus, die zur eigenständigen Erschließung des Areals über sogenannte »Wissenspfade« einlädt. Über eine App können alle Besucher*innen auch weitere Informationen zum Campus und zu den jeweiligen Ausstellungen im Pavillon und im Außenraum abrufen.

Im Pavillon wird es Dauer- und Wechselausstellungen geben. Ein wichtiger Baustein wird die mehr als 200 Jahre alte umfangreiche Mineralogische Sammlung der TU Berlin sein.  Die Science Gallery Berlin, Mitglied im internationalen Science Gallery Network für den Wissenstransfer mit der Gesellschaft, in das die TU Berlin als Partnerin eingebunden ist, wird durch Wechselausstellungen Gesprächsanlässe schaffen. Durch Austausch vor Ort sollen Wissenstransfer und die Generierung von Forschungsfragen angeregt und eine moderne Form der Wissenschaftskommunikation gebildet werden. Ausstellungen werden so durch öffentliche Veranstaltungen ergänzt.

Die Sammlungen im Ausstellungspavillon, die Denkmale und Anlagen der touristischen Pfade, sollen außerdem in die Sammlungslandschaft Berlins eingebettet werden – insbesondere in die des Naturkundemuseums und des Humboldt-Forums im Berliner Stadtschloss, um auch durch eine abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit weitere Besucherströme zu erzeugen.

In partizipativen, transdisziplinären und nachhaltigen Workshops, Lehrveranstaltungen und Teilprojekten haben Studierende und Lehrende der TU Berlin Ideen zur Konzeption, Positionierung und Gestaltung des Ausstellungspavillons und für die Ausstellung der Mineralogischen Sammlung entwickelt – erste Ideen wurden im Mai 2021 vorgestellt:

Im Master-Studiengang »Bühnenbild/Szenischer Raum« gab es einen Szenografischen Wettbewerb, betreut von Tom Duncan und Noel McCauley. Hier wurde die attraktive, mehr als 200 Jahre alte Mineralogische Sammlung der TU Berlin, in den Mittelpunkt gestellt.

In einem Kompaktseminar haben sich Studierende der Architektur sowie der Landschaftsplanung, betreut von Annette Müller, Robert Niemann und Prof. Cordula Loidl-Reisch, Gedanken darüber gemacht, wie der neue Pavillon aussehen und wo auf dem Campus er liegen kann.

Die Workshops »Corporate Learning architecture« und »Living Lab Campus« von Prof. Katja Ninnemann und das von Prof. Phillip Misselwitz betreute Design Studio »Makerspace(s)« haben sich intensiv mit programmatischen und konzeptuellen Themen zum Pavillon auseinandergesetzt.

Das Design Studio Citizen’s University von Prof. Eike Roswag-Klinge entwickelte in Kooperation mit Studierenden des Bauingenieurwesens von Prof. Volker Schmid, Ideen zu innovativen Konstruktionsformen und nachhaltiger Bauweise mit Altholz.

Seit Ende Mai 2021 werden die Ergebnisse der bisherigen und der derzeit geplanten Lehr- und Forschungsprojekte im »UNI_VERSUM«, dem ehemaligen TU-Uni-Shop im Foyer des TU-Hauptgebäudes an der Straße des 17. Juni präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die Fertigstellung des aus GRW-Mitteln finanzierten Projekts ist für 2025/2026 angestrebt.