Mind The Fungi

»Mind the Fungi« wird im Futurium ausgestellt und bietet Besuchern die Chance, den faszinierenden Prozess vom Sammeln des Baumpilzes über Isolierung und Kultivierung bis hin zu neuen Produkten aus Pilzen zu verfolgen.

Von den meisten Menschen als Gemüse verortet und fix in die Pfanne gehauen – oder vielleicht als Schimmelpilz auf dem vergessenen Käsekanten entsorgt – sind Pilze, Flechten und Co. deutlich vielseitiger, vielfältiger und fremder als sich die meisten von uns vorstellen können. Und viel, viel nützlicher, wenn man nur ein bisschen querdenkt.

Im Forschungsprojekt „Mind the Fungi“ wird unter Anwendung des interdisziplinären Konzeptes From STEM to STEAM (Science, Technology, Engineering, Mathematics, Art) die inspirierende und katalysierende Kraft der Kunst genutzt, um durch eine Zusammenarbeit mit Berliner Bürger*innen und Künstler*innen neue Ideen und Technologien für pilz-basierte Materialien der Zukunft an der TU Berlin zu entwickeln.

Den Fokus hat Projektleiterin Frau Prof. Vera Meyer bewusst etwas enger gesteckt. „Pilztechnologie ist ein ziemlich großes Feld. Wir konzentrieren uns hier auf Baumpilze, die starke Materialien erzeugen können. In den Laboren der TU Berlin wird das Myzel gezüchtet und auf seine Materialeigenschaften untersucht. Dabei arbeiten Wissenschaftler*innen mit Designer*innen zusammen, um neue Verwendungsmöglichkeiten für dieses Material zu entwickeln.“

Der Grundgedanke bleibt dabei immer, naturwissenschaftliche Forschung durch Kunst- und Designimpulse zu bereichern. „Wir haben immer die Kraft der Kunst gesehen, Gegenwart und Zukunft einzubeziehen, besonders wenn es um die Entwicklung neuer Formate geht.“
sagt Regine Rapp, Co-Direktorin des Art Laboratory Berlins.
Künstler*innen denken anders und wenden andere Verfahren als Wissenschaftler*innen an, aber wenn sie auf Wissen stoßen und sich austauschen, profitieren alle davon.

Das Ziel ist es ein neues, innovatives und interdisziplinäres Forschungsfeld an der TU Berlin zu etablieren, welches bereits zu Beginn einen Brückenschlag in die wachsende Citizen Science Community wagt, um deren Expertise frühzeitig einzubinden.
Bei Citizen Science geht es darum, dass auch die Öffentlichkeit an diesem Wissensaustausch teilnimmt und sich für die Welt um uns, unsere Umwelt und die Zukunft begeistert.

Die Ausstellung richtet sich also nicht nur an alle Interessierten, sondern wächst auch mit ihnen - ab jetzt im Futurium (Alexanderufer 2, 10117 Berlin).