Hybrid Futures: Vorstellung Helgard Haug

© Hanna Lippmann

© Hanna Lippmann

Am 28. Mai 2020 laden die Hybrid Plattform und das Futurium – nach einem spannenden Auftakt der Reihe im Dezember – erneut zu den »Hybrid Futures« ein. Aus gegebenen Anlass wird die Gesprächsrunde mit Helgard Haug, virtuell stattfinden und zur Prime-Time (20:15 Uhr) live unter www.alex-berlin.de mit Publikumsinteraktion via Social Media zu sehen sein. 

Zur Einstimmung stellen wir vorab wie gewohnt die einzelnen Sprecher*innen vor und starten mit der Autorin, Regisseurin und dem Gründungsmitglied des Theater-Labels Rimini Protokoll: Helgard Haug.

Helgard Haug studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Mit ihren Studienkollegen Stefan Kaegi und Daniel Wetzel gründete sie 2000 das Theater-Label Rimini Protokoll, das seitdem mit jedem Stück die Mittel des Theaters erweitert um »neue Perspektiven auf die Wirklichkeit zu schaffen«.

Für die bisher entstandenen zahlreichen Bühnenstücke, Interventionen, szenischen Installationen und Hörspiele bedient sich das Label dem Wissen aus der Praxis von Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Alltagsleben und »übersetzt Räume oder soziale Ordnungen in theatrale Formate«.

So kopierte beispielsweise das Stück »Deutschland 2«, eines der ersten Inszenierungen des Labels im Jahr 2002, eine komplette Bundestagsitzung live indem Wähler*innen zu Darstellenden wurden und durch quasi Simultanübersetzung die Rolle einzelner Abgeordneter übernahmen.

Immer wieder werden in den Arbeiten des Rimini Protokolls unter anderen politische Zustände (»Welt-Klimakonferenz«, 2015), soziale Fragen (»Chinchilla Arschloch, waswas«, 2019) aber auch Überlegungen zur Zukunft (»Utopolis«, 2020) thematisiert und künstlerisch inszeniert.

Neben vielen Preisen für Arbeiten des Rimini Protokolls, erhielt Helgard Haug selbst außerdem eine Vielzahl an Auszeichnungen für ihre Hörspiele und Stücke in Eigenregie. Zudem übernimmt auch sie regelmäßig die Rolle der Jurorin.

Als Dozentin ist sie parallel zu ihrer künstlerischen Arbeit an internationalen Hochschulen und Universitäten tätig. So war sie unter anderem an der der Universität der Künste Berlin, der Danish School of Performing Arts, der Zürcher Hochschule der Künste, der University of Hawai’i, der Iuav University of Venice, der Filmuniversität Babelsberg, dem BAS in Norwegen und war außerdem Gastprofessorin für die Christoph-Schlingensief-Gastprofessur für Szenische Forschung an der Ruhr Universität Bochum.

Die facettenreichen Themenfelder mit denen sich Haug persönlich und innerhalb der Projekte des Rimini Protokolls beschäftigt weisen durchaus Parallelen zu den wissenschaftlichen Arbeiten ihrer zukünftigen Gesprächspartner auf. Diese könnten bei den kommenden »Hybrid Futures« für einigen Gesprächs- und gegebenenfalls Inszenierungsstoff bezogen auf Urbanität, Stadtplanung und der Wechselwirkung mit künstlerischen Interventionen sorgen – wir sind gespannt!

– Rosa