GWK

Mitte Mai eines jeden Jahres wird es auf einmal voll am Einsteinufer. Eine ganze Woche lang präsentieren Studierende der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation ihre Abschlussprojekte im Georg-Neumann-Saal und zelebrieren anschließend dem Status des Akademiker*innendaseins einen großen Schritt näher gekommen zu sein. Denn während in anderen Studiengängen die Bachelorarbeit einen Großteil des Aufwands und der Bewertung einnimmt, ist diese in der GWK eher die Kür nach dem über zwei Semester andauernden Kommunikationsprojekt.

In Gruppen von vier bis sechs Personen gilt es im Kommunikationsprojekt die während des Studiums erworbenen Kompetenzen real anzuwenden und eine Kommunikationskampagne zu erstellen.
Dafür kann man mit einem Auftraggeber kooperieren oder eine eigene Idee verfolgen.

Dieses Jahr stand allerdings unter einem schlechten Stern: So wurde nicht nur die Arbeit innerhalb der Gruppen durch etliche Restriktionen erschwert, sondern auch das Grande Finale vom Einsteinufer auf Laptop und Smartphone verlagert.
Die Präsentationen wurden in Anwesenheit der Prüfenden gehalten und parallel von den Kolleg*innen aus dem Medienlabor für Familienangehörige, Freunde und Interessierte im Livestream übertragen.

Insgesamt gab es 21 Gruppen, von denen die Hälfte im Mai und die andere Hälfte - das Angebot der Corona bedingten Verlängerung annehmend - im Juni präsentierten.

So arbeitete das »Make UdK Laden great again«-Team beispielsweise daran, wie man aus dem UdK-Laden eine Verkaufsplattform für Kunstgegenstände, auf der jeder Studierende der UdK etwas anbieten kann, machen kann. Außerdem wurde an der Idee eines Uni-Hoodies, wie ihn beispielsweise die HU oder die FU schon besitzen, getüftelt.

Das Projekt »fort:building« beschäftigte sich mit den wenig innovativen Weiterbildungsmöglichkeiten von Architekten und Stadtplanern im öffentlichen Raum.
In Kooperation mit einem neu gegründeten Lehrinstitut arbeitete die Gruppe daran, wie man dieses Lehrangebot digitalisieren und besser zugänglich machen kann.

Das Projekt »GWK x HKW« beschäftigte sich mit der Frage, wie man es schaffen kann, das Haus der Kulturen der Welt für jüngere Leute attraktiver zu machen. Neben neuen Veranstaltungsformaten wurde hier vor allem das Auftreten in den sozialen Medien vollends umgekrempelt, um diese Zielgruppe besser abzuholen.

»Talking Substance« ist der Name eines Podcasts, der sich mit der Zukunft mentaler Gesundheit beschäftigt. Unter medizinischer Anleitung werden in vielen Ländern bereits psychedelische Substanzen wie LSD oder Psilocybin genutzt, um Personen mit Depressionen oder Angststörungen zu helfen. Die Diskrepanz zwischen den steigenden Zahlen mental Erkrankter in Deutschland und der Tatsache, dass diese Substanzen weiterhin illegal und stigmatisiert sind, waren ausschlaggebend für dieses Projekt.
Mit Hilfe des Podcasts soll u.a. über aktuelle Studien aufgeklärt werden, um die Gesellschaft für die psychedelischen Substanzen zu sensibilisieren und langfristig eine Legalisierung im medizinischen Rahmen zu erreichen.

Auch wenn sich alle Beteiligten diesen doch eigentlich glorreichen Abschluss etwas anders vorgestellt haben, gab es zumindest beim Zweittermin im Juni eine kleine Annäherung an das frühere Beisammensein. So wurden im Hinterhof des Gebäudes an der Mierendorffstraße Getränke verteilt und darauf angestoßen, dass es für die Abschluss-GWKler*innen im nächsten Jahr doch hoffentlich anders laufen möge!

– Aljoscha