Roundup: Hybrid Talks XVIII »Best of 4 Years – Project Slam«

Bei den XVIII. Hybrid Talks haben wir anlässlich des Endes der vierjährigen Pilotphase der Hybrid Plattform im Rahmen des Rundgangs der UdK Berlin gemeinsam auf ausgewählte interdisziplinäre Projekte zurückgeblickt:

Prof. Burkhard Schmitz und Prof. Dr. Manfred Thüring stoßen in ihrem gemeinsamen Projekt »UseTree, das Berliner Kompetenzzentrum für Usability Maßnahmen« einen Dialog zwischen zwei Disziplinen an, um den versteckten »Usability-Teufel« in mobilen sowie internetbasierten betrieblichen Anwendungen zu identifizieren. Vor allem klein- und mittelständige Unternehmen mangelt es an Kapazitäten zur Verbesserung der Gebrauchstauglichkeit ihrer Produkte. An dieser Stelle setzt »UseTree« an und bietet Möglichkeiten, den Usability-Gedanken im betrieblichen Mittelstand umzusetzen. Bisher gelang es, zahlreiche klein- und mittelständige Software-Firmen als Kunden zu gewinnen, mitwirkenden Studierenden einen Einblick in die interdisziplinäre Praxis zu geben und innovative Lösungsvorschläge zu implementieren. Weiter so!

In dem Projekt »Machine for Sustainable Living« erforschte Valentina Karga im Rahmen der aktuellen DIY-Kultur, wie sie sich im täglichen Leben nachhaltig selbst versorgen kann. Beispielsweise baute sie ein lebendes Ökosystem mit Pflanzen und Fischen nach, in dem die Exkremente der Fische als Dünger für die Pflanzen dienen. Dabei stieß die ausgebildete Architektin an die Grenzen ihres Know-hows. Daraufhin vernetzte die Hybrid Plattform sie mit dem Biologen Prof. Dr. Stephan Pflugmacher Lima. Gemeinsam gelang es, das autarke Ökosystem umzusetzen. Während der Zusammenarbeit sind weitere Projekte entstanden, die auf dem Blog Berlin Farm Lab dokumentiert wurden.

Mit der Frage »Was ist ein Prototyp?« startete das Projekt »Rethinking Prototying«. Eines der ursprünglichen Ziele war es, ein gemeinsames disziplinenübergreifendes Vokabular zur Beantwortung dieser Frage zu finden. Im Ergebnis sind für Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel und Prof. Dr.-Ing. Johann Habakuk Israel Prototypen verschiedenste Denk- und Validierungsinstrumente, die sich einer gemeinsamen Definition entziehen. Jedes Projekt entwickelt im Laufe der Zeit ein eigenes Verständnis von einem Prototyp, das sich anhand des Resultats auch für andere Disziplinen erschließen kann.

Die elektronische Klangsynthese ließ Live-Interpreten immer mehr hinter ihren Musikinstrumenten verschwinden. Prof. Dr. Alberto de Campo und Prof. Dr. Stefan Weinzierl wirken diesem Trend entgegen und entwickeln in dem Projekt »3DMIN –Design, Development and Dissemination of New Musical Instruments« neue Musikinstrumente, die die Person des Musikers bzw. der Musikerin wieder mehr in den Vordergrund rücken. Dabei überkommen sie die Vorurteile der jeweils anderen Disziplinen und treten gemeinsam zehn Schritte zurück, um die »Explosion des neuen Möglichkeitsraums« zu betrachten.

Dominik Hildebrand Marques Lopes und Dr. Till Bovermann rundeten die XVIII. Hybrid Talks durch eine Musikperformance mit dem im Projekt »3DMIN« entstandenen PushPull-Instrument ab.

Sämtliche Beiträge zeigten eindrucksvoll, wie gewinnbringend disziplinenübergeifende Zusammenarbeit sein kann, wenn eine entsprechende Infrastruktur gegeben ist und sich die Projektbeteiligten auf den mitunter herausfordernden Prozess der Transdisziplinarität einlassen.

– Theresa

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