Antrieb, Energie und Kommunikation

Ein gemeinsames Seminar der UdK und TU Berlin ging im Wintersemester 2017 Fragen zum Thema Alltagswissen und Kommunikation von Energieerzeugung und –versorgung nach und warf neue auf.

Fragestellung und Inhalte

Fast jeder hat zu Energie, ihrer Erzeugung und Verwertung eine Meinung und damit auch ein Alltagswissen. Dies wird aktuell in der Art und Weise deutlich, wie die Diskussion über künftige Technologien von Fahrzeugantrieben diskutiert wird. Das Vertrauen auf Alltagswissen hat für den Entscheider in Wirtschaft und Politik vor allem den praktischen Vorteil, die Komplexität des Alltags leichter bewältigen zu können. Gerade in Technologiefragen neigt das Alltagswissen zu alternativlosen Lösungen. Ein Blick in die Technikgeschichte lehrt uns, dass sich nicht immer die besten Lösungen durchgesetzt haben.

Die Alternative für Intuition und augenscheinliche Richtigkeit der allgemeinen Lebenserfahrung ist das wissenschaftliche Wissen. Nicht zuletzt, weil es im Angesicht einer unsicheren Zukunft um hochkomplexe Probleme und kontingente Entscheidungen geht, ist das Einlassen auf Wissenschaft und damit auf Vieldeutigkeit anstrengend. Auch ist der Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis fraglich. Lässt man sich aber auf wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen ein, muss man die Vielfältigkeit und Vieldeutigkeit aushalten. René Decartes’ Diktum »Dubito, ergo cogito« (Ich zweifele, also denke ich) ist dafür leitend. Für die moderne Wissenschaft und ihre Expertise lässt sich bis heute das Ziel ableiten, Unwahrheiten aufzudecken bzw. vermeintlich gültige Annahmen in Frage zu stellen. Dies war das Programm des ausdrücklich transdisziplinären Seminars, in dem u. a. Antworten gesucht wurden auf folgende Fragen:

  • Welche technischen Lösungen der Energiegewinnung, -speicherung und –wandlung gibt es?
  • Welche Bedeutung hat technische Energie in unserer Gesellschaft?
  • Wie unterscheiden sich Anforderungen verschiedener Bereiche (Verkehr (Straße, Wasser, Luft), Haushalt, Industrie, Landwirtschaft)?
  • Lässt sich der Reifegrad von Technologien verlässlich und systematisch beschreiben?
  • Wie werden Energie und Antrieb in anderen wissenschaftlichen Disziplinen (Medizin, Psychologie, Biologie, Philosophie, Theologie, Anthropologie, Soziologie, Ökonomie, Literaturwissenschaft etc.) begriffen?
  • Wie fruchtbar sind die Geisteswissenschaften für die Ingenieurwissenschaften?

Zielgruppe

Die Lehrveranstaltung richtete für Studierende der TU und der UdK Berlin. 

Unterstützung durch die Hybrid Plattform

Initiierung und Begleitung